Donnerstag, 11. Oktober 2007

Fromista-Carrion de los Condes



9. Oktober 2007. Der herrliche Schlaf von letzter Nacht hatte mir sehr gut getan...zum Glück mit Ohrenstöpsel! Bereits um 6.30h regten sich die ersten Geister in unserem Schlafsaal und da blieb mir, (wie schon öfters!)nichts anderes übrig als auch aufzustehen. Schnell hatte ich meine "sieben Sachen" zusammen und war innert kürzester Zeit startklar...Aber vorerst gab es ja noch ein Frühstück...oder nennen wir es besser - Kurzimbiss!!!...zwei staubtrockene kleine Cakes, einen Fruchtsaft und eine heisse Schokolade...Die Cakes waren grässlich...beim Öffnen der Verpackung zerfielen sie wie Mehl...und was ich in den Mund kriegte, klebte mir überall an den Zähnen wie Zement!!! Hilfe...ich möchte wieder einmal in einen knusprigen Buttergipfel beissen!!! So war dann mein Zeit im Speisesaal auf wenige Minuten beschränkt und ich zog es vor, mich so schnell wie möglich aus dem "Staub" zu machen...in der Hoffnung eine Bäckerei liegt auf dem Weg und lockt mich mit ihrem feinen Brotduft...Leider war dann weit und breit keine Bäckerei auszumachen und ich musste wohl oder übel weiter von fein duftendem Brot träumen. Um 8h folgte ich dann den ersten Pilger durch die Nacht. Doch schon bald verzog sich die Dunkelheit und ein herrlicher Sonnenaufgang wärmte mir den Rücken. Der Camino führte auf der ganzen Strecke entlang einer starkbefahrenen Strasse und war dementsprechend ziemlich langweilig...Dennoch kam ich gut voran und traf bereits um 11h im Kloster bei den Clarissen von Carrion de los Condes ein...gerade zur rechten Zeit...Eine Ordensschwester öffnete gleich die Unterkunft und so konnte ich zusammen mit einem älteren Deutschen ein 2-Bett-Zimmer beziehen...Endlich wieder mal in Ruhe liegen und geniessen...ohne Gedränge und wenig Platz...ähhhh...Wenig Platz? Unsere kleine Bleibe war auf etwa 6-7 m2 beschränkt...aber es genügte! Den Nachmittag genoss ich im wunderschönen Innenhof des Klosters. Mit den übrigen Pilgern lag ich an der Sonne und wir liess es mir gut gehen. Gegen Abend besuchte ich noch das Kloster San Zoilo und den schönen Kreuzgang...In diesem fand ich endlich DIE RUHE, welche ich während den letzten Tagen vergebens gesucht hatte. Ich blieb über eine Stunde im Kreuzgang und liess mich von der Ruhe beflügeln...Danach besuchte ich noch die Abendmesse in der Dorfkirche und schloss damit wiederum einen schönen Pilgertag ab.

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