Montag, 15. Oktober 2007

Rabanal del Camino-Ponferrada


15. Okt. 2007. Wieder kündigte sich heute morgen ein herrlicher Tag an...Alle Pilger stürmten wieder immer bei Dunkelheit aus der Herberge...was ich noch immer nicht verstehe!!!...Man(n)/Frau sieht ja überhaupt nichts!!! Während sich so unsere Bettnachbarn ab 7h ihre "sieben Sachen" zusammensuchten...lagen Pepe und ich noch in unseren Schlafsäcken und genossen es dem Treiben aus der horizontalen Lage zuzusehen...Gegen 8h als sich das Gedränge zwischen den Betten und Gängen etwas beruhigt hatte, wälzten wir uns dann ebenfalls aus unseren warmen Schlafsäcken...Jetzt hatten wir wenigsten überall freie Fahrt...an den Lavabos, WCs und um unsere Betten herum...Im Unterschied zu den übrigen Pilgern hatten wir innerhalb weniger Minuten alles verpackt und wären startklar gewesen...Doch vorher wollten wir uns noch einen Kaffee oder eine heisse Schokolade zu Gemüte führen...Das musste einfach sein! Gegen 9h verliessen wir dann die Herberge und stapften dem Cruz de ferro entgegen. Um 11h erreichten wir diesen überaus wichtigen Ort...Hier durfte ich nun meinen kleinen Stein, den ich jetzt über 2200km mitgeschleppt hatte liegenlassen...doch ich hatte schon fast ein schlechtes Gewissen, als ich die Tafel am grossen Steinhaufen las...je grösser der Stein umso mehr Sünden entsprechen ihm...oh je...war mein Stein doch etwas zuuuu klein? Pepes Stein war noch kleiner...Ich sagte mir einfach: "Mein Stein ist eben "hochkonzentriert"... Weiter führte uns der Weg dann über heideartiges Gelände in die Ebene von Ponferrada. In der Ferne konnte ich bereits meinen letzten Übergang vor Galizien erkennen...Bald bin ich also schon im Land von Santiago...Aber vorerst musste diese Ebene durchquert werden...und vorallem Ponferrada (die mittelgrosse Provinzhauptstadt) erreicht werden. Auf dem Abstieg hielten wir in Acedo für ein ausgezeichnetes und liebevoll gemachtes 1,50-Euro-Riesensandwich an...und somit beginnt hier die nächste Geschichte!!!
Bei herrlichem Sonnenschein genossen wir unsere frischen Sandwiches...Nach nur wenigen Bissen...hätte ich es in einen Ecken werfen können...Warum??? Irgendwie musste ich auf meinen linken Weisheitszahn gebissen haben, sodass er wieder stark schmerzte...Mir verging beinahe der Appetit! Bis nach Ponferrada hatte ich beinahe andauernde Schmerzen...Hätte Pepe keine Schmerztropfen (wegen seines kürzlich abgegangenen Nierensteins) dabeigehabt, ich wusste nicht wie ich in Ponferrada eingetroffen wäre...Die Landschaft nahm ich nur noch beiläufig wahr...Pepe schlug mir vor, in Ponferrada seinen Schulkollegen aufzusuchen...ein Zahnarzt!!! Ein kurzes Telefon... und bereits 3h später um 20.15h war ich meinen Weisheitszahn für Euro 20.-los...Nun werde ich ab morgen wohl mit etwas weniger Weisheit durch das Leben gehen und so hoffentlich ohne weitere ("Loch")-Schmerzen Santiago entgegenpilgern können...

2 Kommentare:

Fritz Quolke hat gesagt…

Hallo Andri

man da ffuhle ich mit dir, bin immer noch in Barcelona und hoffe am Mittwoch weiter pilger zu koennen. Habe eine allergische Reaktion und konnte deswegen noch nicht weiter Pilgern. Dann alles Gute gruss Fritz

Fritz Quolke hat gesagt…

Hai Andri

Wuerde mich freuen wenn du dich mal melden tust.
diverfq@hotmail.com

gruss fritz