Montag, 1. Oktober 2007

Pamplona-Puente la Reina


29. September 2007. Bereits um 7.30h wurden wir Pilger heute morgen wieder mit allzuhellem Licht geweckt...An allen Ecken und Enden begann es sofort zu rascheln und zu knistern. Diverse Rucksäcke wurden wieder eingepackt und startbereit gemacht. Ich liess mir etwas Zeit bis der erste Sturm im kleinen Bad vorüber war. Dann aber ging es wie immer sehr schnell. Nach so langer Zeit...sind meine "wenigen Habseligkeiten" schnell in meinem 45 Liter-Rucksack verstaut. Um 8h begab ich mich dann mit Margreth auf die ausserordentlich mühsame Suche nach einem kleinen Cafe...Samstag inzwischen 8.30h und kein Cafe hat offen...heul heul...Kurz nach 9h wurden wir dann doch noch fündig und genossen, zwar keinen Kaffee aber eine leckere heisse Schokolade...Da Margreth noch einige ihrer Sachen auf die Post bringen musste, trennten sich gegen 10h unsere Wege. Wir verabschiedeten uns in der Hoffnung einander irgendwo später auf dem Camino wieder zu treffen. So machte ich mich wiederum alleine auf den Weg. Aber schon bald traf ich auf andere Pilger und wie meistens tauschte man beim Vorübergehen einige Worte aus. In der ersten halben Stunde musste ich von italienisch über französisch und englisch...sogar noch spanisch reden...oh je...in einem kleinen Früchte und Gemüseladen versuchten mir zwei ganz liebe Verkäuferinnen (Mutter und Tochter) mir meine ersten Schritte in Catalan beizubringen...gut hat da niemand mitgehört...es war ziemlich lustig aber gelernt habe ich trotzdem etwas...auch wenn es nicht viel war...Beschwingt von meinen neuen Sprachkenntnissen ging ich dann weiter auf meinem Weg in Richtung Puente la Reina. Kurz vor der Abzweigung (kleiner Umweg) nach Eunate traf ich auf drei Schweizer. Brigitte aus Rapperswil (gestartet am 25.7.) und auf ihre Freunde Uschi und Kurt, die in Pamplona dazugestossen waren. Wir tauschten ein paar Worte und verabredeten uns auf später in Puente la Reina. Denn ich wollte die Kirche von Eunate auf keinen Fall auslassen und deswegen einen kleinen Umweg von 3km in Kauf. Es hatte sich wie immer sehr gelohnt...Fast keine Pilger und ein Ort, der mich zum träumen verleitete. Nach ein paar Fotosknipsern...und solche mit Selbstauslöser...ich bin langsam Meister darin...grins...machte ich mich dann auf die restlichen 6km nach Puente la Reina abzuspulen. Brigitte, Uschi und Kurt erwarteten mich bereits in der Unterkunft des Priesterseminars. Nach der obligaten Dusche...und der fast noch wichtigeren "Handwäsche" von Socken und Leibchen...beschlossen wir zusammen in der kleinen Stadt essen zu gehen. Oh je! Die ganze Stadt schien auf den Gassen zu sein...Was war denn da los? Stiertreiben durch die engen Gassen...war das ein Gaudi...vorallen den "mutigen" Spaniern zuzuschauen, wie sie beim Daherrennen der Stiere die hohen Gitterzäune hochsprangen oder hindurchschlüpften...obwohl diese kleinen Jungstiere so verwirrt waren, dass sie wohl niemanden etwas getan hätten...Wir amüsierten uns auf jedenfall herrlich. Das Essen in einer kleinen fast zum Bersten gefüllten Bar war wie immer super und seeeeehr günstig! Gegen 22h mussten wir uns beinahe beeilen in unsere Unterkunft zurück zu kommen um nicht ausgesperrt zu werden...Aber alles ging glatt und wir kamen sicher in unseren kleinen 6er-Zimmern an, wo bereits unsere ausgerollten Schlafsäcke treu auf uns warteten...

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